Sobald dein Kind erste Rechenaufgaben lösen kann, kannst du dir überlegen, ob du Taschengeld einführen möchtest. Dies wird gegen Ende der Kindergartenzeit oder spätestens im Laufe der Unterstufe der Fall sein.

Taschengeld ist eine gute Möglichkeit, Kindern den Umgang mit Geld näherzubringen und sie früh erste Erfahrungen mit eigenem Geld machen zu lassen.

Überlege dir vorab den Rahmen. Diese 3 Dinge sind am wichtigsten:

1. Empfohlene Höhe des Taschengelds

Grundsätzlich ist das Taschengeld vom Familienbudget und vom Alter des Kindes abhängig. Verschiedene Schweizer Plattformen (z. B. budgetberatung.ch) empfehlen, im Alter von 6 Jahren wöchentlich 1 Franken auszuzahlen und den Betrag dann jährlich anzupassen. Ab der Mittelstufe sollte das Taschengeld, wie im späteren Berufsleben auch, monatlich ausbezahlt werden.

2. Zahle Taschengeld verlässlich aus

Genauso wichtig wie eine angemessene Höhe und Häufigkeit ist, dass du deinem Kind sein Taschengeld pünktlich und unaufgefordert gibst. Am besten fixierst du die Auszahlungstermine in deinem Kalender.

Vermeide es ausserdem, deinem Kind zur Strafe das Taschengeld zu streichen. Überlege dir, warum du Taschengeld gibst. Dein Kind soll den Umgang mit Geld lernen. Es soll lernen, zu planen und das Geld einzuteilen. Wenn man nicht verlässlich mit Geld rechnen kann, ist es schwierig zu planen.

3. Taschengeld ist für Wünsche und Vergnügen

Das Kind darf frei entscheiden, wofür es sein Taschengeld ausgeben möchte. Notwendiges kaufen weiterhin die Eltern.

Wichtig ist, dass die Familienregeln unabhängig vom Taschengeld weiterhin gelten. Wenn sich das Kind zum Beispiel dafür entscheidet, Süssigkeiten zu kaufen, darf es diese dennoch nicht am Abend essen, falls in der Familie am Abend keine Süssigkeiten gegessen werden.

Persönliche Tipps zur Inspiration

Ich habe zu dem Thema viel recherchiert und mich inspirieren lassen, unter anderem von der Seite simosackgeld.ch. Hier sind einige Tipps in Kombination mit meinen Erfahrungen als Mutter und Primarschullehrerin, die ich auch anderen Eltern empfehlen möchte.

Sparen mit 3 Kässeli

Mein Sohn ist 7 Jahre alt. Sein Taschengeld bekommt er wöchentlich ausbezahlt. Zur Aufbewahrung seines Geldes hat er 3 transparente Kässeli. Eines zum Sparen, eines zum Ausgeben und eines für gute Taten, sprich Spenden. 

Wir von Clanq empfehlen Erwachsenen für die verschiedenen Ausgabenbereiche mehrere Konten zu führen. Mit den drei Kässeli wird diese Empfehlung von Klein auf zur Selbstverständlichkeit.

  1. Ausgeben: Dieses Geld darf mein Sohn jederzeit in seinen Geldbeutel packen und sich damit etwas kaufen. Er leistet sich gerne zwischendurch eine Kleinigkeit. Deshalb befinden sich in dieser Kasse meistens nur ein paar Münzen.
  2. Sparen: In diesem Kässeli spart er für Träume. Kürzlich hat er sich einen knallgrünen Unihockey-Schläger geleistet. Auch Geldgeschenke kommen in diese Kasse.
  3. Spenden: Wir sammeln von Ferien zu Ferien für unterschiedliche Projekte. Ich wähle jeweils drei Spendenprojekte, welche meinen Sohn interessieren könnten, und stelle sie ihm kurz vor. Als erstes entschied er sich für ein Spendenprojekt des WWF zur Rettung der bedrohten Meeresschildkröten. Wir haben das Bild der Meeresschildkröte ausgedruckt und als Hintergrundbild in der Spendenkasse fixiert. 

Da mein Sohn sein Taschengeld in diese 3 Kassen verteilen soll, wäre es wenig sinnvoll, ihm wöchentlich 1 Franken auszuzahlen. Erstens ist es in seinem Alter einfacher, in vollen Frankenbeträgen zu rechnen und zweitens kommt man mit 30 bis 40 Rappen pro Kässeli nicht wirklich weit, wenn man sich überlegt, dass schon ein Comicheft um die 10 Franken kostet.

Ich gebe meinem Sohn also jede Woche 4 Franken zum Verteilen. Einzige Bedingung: Ins Ausgebenkässeli kommt maximal 1 Franken. So sind wir fürs Sofort-Ausgeben wieder bei der offiziellen Empfehlung.

Ich finde es jedesmal spannend, wie er sein Geld verteilt, denn es ist nicht immer gleich. Es kommt des öfteren vor, dass er ins Spendenkässeli 2 Franken und ins Sparenkässeli 1 Franken einwirft. Letzteres ist dennoch am vollsten, da er seine Geldgeschenke auch dort aufbewahrt.

Spielerisch Protokoll führen

Über das Geld führen wir Protokolle, indem wir die eingeworfenen Münzen aufzeichnen und Datum sowie den Betrag aufschreiben. So lernt mein Sohn, jederzeit die Kontrolle über sein Geld zu haben.

Fazit: Gedanken machen lohnt sich

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deinem Kind den Umgang mit eigenem Geld zu vermitteln. Den passenden Rahmen dazu muss jede Familie für sich deklarieren. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass man sich als Eltern Gedanken darüber macht und das Kind begleitet.

Hier findest du weitere Tipps, wie Kinder den Umgang mit Geld lernen.